Staking: Ihre verschiedenen Optionen und was sie bedeuten

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Die wichtigsten Erkenntnisse
– Der Betrieb von Proof-of-Stake-basierten Blockchains wird durch Validator-Knoten gewährleistet: Bevor ein Knoten zum Validator werden kann, muss zunächst eine erhebliche Krypto-Mindesteinlage geleistet werden (Staking).

– Validator-Knoten erhalten Belohnungen für die Aufrechterhaltung des Netzwerks. Das technische Know-how und das hohe Krypto-Guthaben, das ein Validator vorhalten muss, schrecken jedoch viele Menschen ab, selbst als Validatoren aufzutreten.

– Es gibt daher einige indirekte Alternativen zum Betrieb eines eigenen Validator-Knotens. Damit können auch kleine Krypto-Besitzer von Belohnungen profitieren, ohne das erforderliche technische Know-how vorzuweisen oder einen hohen Anfangsbeitrag zu leisten.

– In diesem Artikel erklären wir den Mechanismus hinter dem Staking und beleuchten, welche Eigen- und Fremdverwahrungsalternativen es gibt, um Validator zu werden. So können Sie herausfinden, welche für Sie die Richtige ist.

Staking zählt zu den beliebtesten Themen der Kryptoszene. Durch Staking können Krypto-Besitzer mit den Coins und Tokens ihrer Wallet ein passives Einkommen verdienen. Doch bevor Sie Ihre Kryptos für eine der Ihnen verfügbaren Staking-Optionen nutzen, ist es sinnvoll, mehr über die Hintergründe zu erfahren.

In diesem Artikel erläutern wir die Grundlagen des Staking-Mechanismus und erklären die wichtigsten Unterschiede zwischen der direkten Delegierung an einen Validator-Knoten und dem indirekten Staking über zentralisierte Börsen oder Anbieter.

Proof of Stake: Die Ursprünge des Stakings

Staking ist nur aufgrund der Dynamik von Proof-of-Stake-basierten Blockchain-Netzwerken möglich. Rekapitulieren wir also zunächst noch einmal die Details des Proof-of-Stake-Systems.

Proof of Stake (POS) ist der heute am häufigsten verwendete Konsensmechanismus der Kryptowelt; er stellt eine energieeffiziente Alternative zum Proof-of-Work-Mechanismus dar, mit dem sich Blockchains vor böswilligen Akteuren schützen können. Wie funktioniert das nun?

Validatoren halten den Betrieb des Netzwerks aufrecht

In Proof-of-Stake-Netzwerken gewährleisten als Validator-Knoten bezeichnete Akteure die Aktivität der Blockchain, indem sie neue Transaktionsblöcke validieren und diese kontinuierlich der Blockchain hinzufügen. Dafür erhalten Sie vom Netzwerk Belohnungen.

Netzwerke verlangen von Validatoren das Staking von Coins

Um am Netzwerk teilnehmen zu können, müssen Validatoren zunächst einen erheblichen Teil ihres Krypto-Guthabens in das Netzwerk einbringen (staken). Bei Ethereum müssen Validatoren beispielsweise eine Starteinlage von 32 ETH einbringen, was für viele zum Problem werden könnte. Aus diesem Grund wird der Mechanismus hinter einer solchen Blockchain auch als „Proof of Stake“ bezeichnet, da die Validator-Knoten vor ihrer ersten Teilnahme einen Nachweis ihres Staking-Anteils erbringen müssen.

Staking von Krypto bedeutet Motivation durch Eigenbeteiligung

Sie fragen sich vielleicht, warum das notwendig ist. Die Antwort lautet: aus Gründen der Sicherheit. Bedenken Sie, dass man weder ein Vorstellungsgespräch noch einen Identifikationsprozess durchlaufen muss, um Validator zu werden. Das Netzwerk benötigt also sein eigenes System, um sicherzustellen, dass das Netzwerk durch diese Knoten nicht manipuliert werden kann. Durch diese „Staking-Kaution“ der Validatoren kann die Blockchain die hinterlegten Krypto-Anteile einsetzen, um vorbildliches Verhalten zu fördern und von unlauteren Praktiken abzuhalten.

Validatoren erhalten Belohnungen

Für ihren Einsatz, ihre Rechenleistung und bereitgestellten Ressourcen werden Validatoren vom Netzwerk mit Belohnungen honoriert. Schließlich halten Sie den Betrieb des Netzwerks für seine Teilnehmer aufrecht. Hinzu kommt, dass sie all diese Aktivitäten vornehmen, während ihre als Staking-Einlage gehaltenen Coins in ihrer Verwahrung verbleiben:

Das Staking-Guthaben wird im Smart Contract der Blockchain hinterlegt. Dies bedeutet, dass sich ihr Anteil trotz Hinterlegung niemals in Verwahrung eines Dritten befindet.

Fazit: In Proof-of-Stake-basierten Blockchains erhalten Validator-Knoten Staking-Belohnungen, da sie mit ihrem Einsatz und ihrer Rechenleistung zum Betrieb der Blockchain beitragen. Klingt einleuchtend, oder?

Einstiegshürden für den Betrieb eines eigenen Validator-Knotens

Die Möglichkeit zum Betrieb eines eigenen Validator-Knotens steht jedoch nicht jedem offen, da dies mit hohen Einstiegshürden verbunden ist.

Technisches Know-how, Hardware und Engagement

Neben einem hohen Mindestinvestment sind außerdem technisches Know-how und spezielle Hardware erforderlich, um kontinuierlich Validierungen vornehmen zu können. Neben der Anfangsinvestition an Zeit und Geld muss sich ein Validator verpflichten, eine konstante Stromversorgung für den Betrieb seines Knotens sicherzustellen.

Hohe Vorlaufkosten

Wie Sie bereits wissen, muss man als Validator zunächst ein hohes Staking-Investment leisten. Nicht jeder verfügt über Kryptobeträge in dieser Größenordnung, wodurch die Mehrheit von diesem Prozess oder vom Erhalt der damit verbundenen Belohnungen ausgeschlossen ist.

Sie fragen sich vielleicht, wie Sie selbst am Staking teilnehmen können, wenn die Einstiegshürden eines Validators so hoch sind. Glücklicherweise gibt es mehrere Optionen.

Staking ohne Validierung: Ihre Optionen

Wenn Sie das finanzielle und technische Engagement eines Validators vermeiden möchten, dann stehen Ihnen einige weniger direkte Staking-Optionen offen. Hierzu zählt etwa die Delegierung Ihrer Coins an einen Validator, der Ihnen die Arbeit abnimmt.

Warum sollten Sie Ihre Kryptos delegieren?

Die Delegierung Ihrer Coins hat den Vorteil, dass dadurch die Hürden für die Erzielung eines passiven Einkommens gesenkt werden: Sie benötigen für eine Teilnahme weder Ausrüstung noch hohe Anfangsinvestitionen – die technischen Aspekte der Arbeit übernimmt ein anderer für Sie.

Dies kann jedoch über zwei unterschiedliche Prozesse erfolgen: über das Staking per Eigenverwahrung, bei dem Ihre Coins während des Staking-Zeitraums in Ihrer eigenen Krypto-Wallet verbleiben, oder über das Staking per Fremdverwahrung, bei dem Sie die Verwahrung Ihrer Coins während des Staking-Zeitraums an Dritte übertragen. Es ist von entscheidender Bedeutung, den Unterschied zwischen diesen beiden Prozessen zu verstehen, vor allem, wenn Ihnen Selbstverwahrung wichtig ist.

Auch mit Blick auf die erhaltenen Belohnungen und die Transparenz des Prozesses als Ganzes sind einige wichtige Unterschiede zu beachten.

Nehmen wir die beiden zentralen Staking-Optionen vor diesem Hintergrund genauer unter die Lupe, damit Sie für sich selbst entscheiden können, welche der Optionen am besten zu Ihnen passt.

Option 1: Non-Custodial Staking – Direkte Delegierung

Einige Blockchain-Netzwerke ermöglichen ihren Teilnehmern die Delegierung, d. h. man kann die in seinem Guthaben befindlichen nativen Coins des Netzwerks einem Validator-Knoten zur Verfügung stellen. Der Delegierer erhält dann einen prozentualen Anteil der von diesem Knoten verdienten Belohnungen.

Damit steigen die Chancen des Validator-Knotens, vom Netzwerk zur Validierung ausgewählt zu werden. Gleichzeitig kann der Delegierer Belohnungen verdienen, ohne den mit einem Validator-Knoten verbundenen Einsatz zu erbringen.

Verwahrung

Das Staking über einen Validator-Knoten ist nicht depotführend, d. h. Ihre Coins verbleiben dabei in Ihrer eigenen Krypto-Wallet. Dies bedeutet, dass Sie Ihre hinterlegten Kryptos jederzeit (d. h. im Einklang mit dem vom Protokoll vorab festgelegten Bindungszeitraum) aus dem Protokoll zurückziehen können.

Sie besitzen weiterhin die volle Kontrolle über Ihr Guthaben mithilfe ihrer privaten Schlüssel. Die Übertragung der Eigentümerschaft an Dritte ist nicht notwendig.

Vertrauen

Bei dieser Staking-Option müssen Sie auf die Redlichkeit Ihres Validators vertrauen. Würde der Knoten wegen unlauterer Praktiken durch Kürzung seines Staking-Anteils sanktioniert („Slashing“), dann würden auch Ihre Belohnungen geringer ausfallen.

Positiv hervorzuheben ist das hohe Maß an Transparenz, das Validator-Dienste den Nutzern im Hinblick auf den Prozentanteil an den Belohnungen, die erhobenen Gebühren und die Reputation des Validator-Knotens auf Grundlage bisheriger Aktivitäten bieten.

Es liegt zwar in Ihrer Verantwortung, eigene Recherchen anzustellen (Do Your Own Research, DYOR), mithilfe der hohen Transparenz rund um Validator-Knoten können Sie jedoch fundiert entscheiden, an wen Sie Ihr Guthaben delegieren möchten.

Belohnungen und Provision

Für die Delegierung Ihrer Coins an einen Validator werden Sie mit Belohnungen im Verhältnis zu Ihrem Staking-Anteil honoriert. Sie zahlen dem Validator jedoch auch eine geringe Provision als Servicegebühr u. a. für seinen Einsatz bei der Aufrechterhaltung des Knotens. Die Gebühren können je nach Validator und Protokoll erheblich voneinander abweichen. Diese werden im Vorfeld jedoch klar kommuniziert, sodass Sie Ihre Rendite kennen, bevor Sie Ihre Coins binden.

Option 2: Custodial Staking – über zentralisierte Börsen oder Anbieter

Es existiert auch eine dritte, weniger direkte Staking-Option.

Beim Staking per Fremdverwahrung wird ein Dritter – ein Verwahrer, etwa in Gestalt zentralisierter Börsen oder Staking-Anbieter, mit dem Staking Ihrer Coins betraut. Ähnlich der bei traditionellen Banken üblichen Praxis, Kundeneinlagen zu verleihen, um zusätzliche Erträge zu erzielen, können zentralisierte Krypto-Börsen oder Staking-Dienstleister anbieten, das Staking Ihrer Coins zu übernehmen und Ihnen im Gegenzug einen Anteil an den Belohnungen zu überlassen.

Auf diese Weise können diese Dienste die Vermögenswerte von Tausenden Nutzern zusammenführen und Validator-Knoten mit hohem Staking-Volumen betreiben. Für Sie hat dieses System jedoch auch erhebliche Konsequenzen im Hinblick auf Kontrolle, Vertrauen und Belohnungen.

Verwahrung

Das Staking über eine Börse oder einen Anbieter ist selbst absoluten Anfängern möglich. Es gibt keinen vorgeschriebenen Mindestbetrag und Sie müssen sich nicht um die technischen Aspekte des Stakings kümmern, da diese vom Verwahrer und Validator-Knoten übernommen werden.

Im Gegenzug geben Sie allerdings auch die Kontrolle über Ihre Coins aus der Hand. Durch Nutzung eines Staking-Dienstes mit Fremdverwahrung hinterlegen Sie Ihr Krypto-Guthaben in einer Drittanbieter-Wallet. Zur Erinnerung: Nicht Ihre Schlüssel, nicht Ihre Coins. Damit haben Sie keinerlei Kontrolle, bei welchem Validator-Knoten Ihr Staking-Guthaben hinterlegt ist. Auch können Sie Ihre Coins vor Ende des vereinbarten Staking-Zeitraums nicht zurückziehen.

Vertrauen

Vertrauen ist ein wesentlicher Aspekt beim Staking per Fremdverwahrung. Zunächst verlassen Sie sich auf die Sicherheit der verwahrenden Plattform, da Sie Ihre Kryptos der Wallet des Verwahrers anvertrauen.

Außerdem haben Sie kein Mitspracherecht, an welchen Validator-Knoten Ihre Coins delegiert werden. Auch hier vertrauen Sie der Plattform, dass diese Ihre Coins und die Staking-Beziehung verwaltet.

Belohnungen

Von den drei genannten Optionen fallen die Belohnungen bei dieser Option am niedrigsten aus. Schließlich erheben zentralisierte Börsen und Anbieter Gebühren für die Bereitstellung ihrer Dienstleistungen, wodurch sich die Nettorendite des Endverbrauchers verringert.

Sie zahlen also einen Aufschlag für den Komfort eines einfachen Ablaufs. Sie wissen vielleicht nicht einmal, welchen Anteil die Plattform an der ursprünglichen Staking-Belohnung erhält. Positiv ist jedoch, dass kein Risiko der Sanktionierung von Validatoren durch Kürzung ihres Staking-Bestands (Slashing) besteht, da dies von der Plattform getragen wird.

Staking-Optionen – Zusammenfassung

Damit haben wir alle Ihnen zur Verfügung stehenden Staking-Optionen beleuchtet. Kehren wir nun zu den Grundlagen zurück.

Durch Staking können Krypto-Nutzer ein passives Einkommen mit ihren ungenutzten Kryptos erzielen. Je nach Wahl der Staking-Option fallen auch Kontrolle, Einflussmöglichkeiten und die am Ende erhaltenen Belohnungen jeweils unterschiedlich aus.

Ein genaues Verständnis der Hintergründe und der wesentlichen Handlungsaspekte bilden das Fundament für ein sicheres Staking.

Wissen ist Macht, und auf keinen Bereich dürfte dies besser zutreffen als auf das Management Ihrer hart erarbeiteten Kryptos.

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