Wie man verlorengegangene Bitcoin-Wallets findet und wiederherstellt

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| – Bitcoin ist dezentralisiert und die zugehörigen Transaktionen sind unveränderlich, was zu Problemen bei der Wiederherstellung von Wallets und bei fehlerhaften Transaktionen führen kann. – Derzeit gibt es unzählige verlorene Bitcoin-Wallets, von denen einige eine riesige Menge an BTC enthalten. – In diesem Artikel erfährst du alles über verlorene Bitcoin-Wallets: von der Frage, wie sie überhaupt verloren gehen können, bis hin zur Wiederbeschaffung deiner eigenen verlorenen Wallet. |
Das Phänomen verlorener Bitcoin-Wallets ist nicht nur eine Geschichte vertaner Möglichkeiten, sondern spiegelt auch einen wesentlichen historischen Aspekt der digitalen Währung und ihrer dezentralen Natur wider. Da es sich bei Bitcoin um ein dezentrales öffentliches Netzwerk handelt, gibt es keine Hauptinstanz, die über Recht und Unrecht befindet oder Transaktionen erstattet. Wenn du BTC an die falsche Adresse sendest oder die Kontrolle über die privaten Schlüssel deiner Konten verlierst, dann sind deine Bitcoin schlimmstenfalls für immer verloren.
Solltest du den Zugang zu deiner eigenen Bitcoin-Wallet verloren haben, fragst du dich vielleicht, ob es eine Möglichkeit zur Wiederbeschaffung oder Wiederherstellung gibt.
Unter Umständen gibt es diese sogar, aber das Verfahren erfordert Geduld, technisches Verständnis und ein strategisches Vorgehen. Zunächst einmal müssen wir uns die grundlegenden Kenntnisse und Tools erarbeiten, die du brauchst, um diese Aufgabe mit Aussicht auf Erfolg in Angriff zu nehmen. In diesem Leitfaden befassen wir uns mit praktischen Schritten und Methoden, um in solchen Fällen Abhilfe zu schaffen – aber auch mit der Frage, wie du grundsätzlich verhinderst, dass deine BTC abhandenkommen.
Machen wir uns ans Eingemachte.
Wann spricht man von einer verlorenen Bitcoin-Wallet?
Auch prall gefüllte Bitcoin-Wallets und damit verbundener Reichtum können ganz unvermittelt nicht mehr zugänglich sein. Mögliche Gründe dafür gibt es eine ganze Reihe. Es ist wichtig zu verstehen, warum Bitcoin-Wallets verloren gehen, denn nur so können zukünftige Verluste vermieden und möglicherweise bereits verlorene Assets wiederbeschafft werden. Sehen wir uns die häufigsten Gründe für den Verlust von Bitcoin-Wallets an.

1. Verlust der privaten Schlüssel
Private Schlüssel bilden die Grundlage für den Zugriff auf Bitcoin-Wallets. Es handelt sich hierbei um eindeutige Zeichenfolgen, die den Zugriff auf digitale Vermögenswerte sowie ihre Verwaltung ermöglichen. Der Verlust dieser Schlüssel ist vergleichbar mit dem Verlust einer Zahlenkombination für einen Safe: Ohne sie ist der Inhalt der Wallet nicht mehr zugänglich. Entstehen kann ein solcher Verlust ganz einfach durch Vergesslichkeit, aufgrund eines Hardwarefehlers oder durch die Beschädigung von Daten. Da Kryptowährungen dezentral sind, gibt es keine übergeordnete Instanz, an die man sich wenden könnte, um Schlüssel wiederzubeschaffen. Aus diesem Grund sind sichere Aufbewahrungsmethoden so wichtig.
2. Coin-Diebstahl
Diebstahl kommt auch in der digitalen Welt vor, und Bitcoin-Wallets sind davor nicht gefeit. Hacker und Cyberkriminelle nutzen verschiedene Taktiken, um sich unbefugten Zugang zu Wallets zu verschaffen und Assets unter ihre Kontrolle zu bringen.
3. Assets, die von Anbietern zentralisierter Wallets eingefroren wurden
Wenn du eine verwahrende Wallet verwendest, wie sie von zentralisierten Börsen angeboten werden, wird dir am Ende möglicherweise der Zugriff auf dein eigenes Geld verweigert. Normalerweise sperren Anbieter zentralisierter Wallets nur Konten, die in verdächtige Aktivitäten verwickelt sind. Eine solche Schutzmaßnahme kann jedoch auch dazu führen, dass der rechtmäßige Besitzer keinen Zugriff mehr auf seine Wallet hat, wenn seine Anmeldedaten beispielsweise gehackt oder fälschlich als kompromittiert eingestuft werden.
4. Der Inhaber der Bitcoin-Wallet ist verstorben
Die Tatsache, dass auch Eigentümer von Bitcoin-Wallets sterben können, stellt in der Welt der digitalen Vermögenswerte eine ganz besondere Problematik dar. Ohne eine sorgfältige Nachlassplanung, die die Übertragung privater Schlüsselinformationen einschließt, kann es passieren, dass die Bitcoin-Wallet einer verstorbenen Person für immer unzugänglich bleibt. Dieses Szenario verdeutlicht, wie wichtig es ist, auch digitale Vermögenswerte rechtzeitig in das eigene Testament aufzunehmen. Andernfalls kann nicht garantiert werden, dass dein Nachlass an deine Angehörigen übergeht.
Es gibt deshalb automatisierte Sicherheitsmechanismen, die im Ernstfall den Zugriff auf die Wallet regeln. Diese aktivieren oder deaktivieren sich automatisch, wenn der Wallet-Inhaber dazu nicht mehr in der Lage ist –etwa aufgrund von Tod, Verlust des Bewusstseins oder physischer Entmündigung. Die Absicherung erfolgt über einen Smart Contract: Interagiert der reguläre Inhaber über einen bestimmten Zeitraum hinweg nicht mit der Wallet, wird der Zugang an einen zuvor festgelegten Treuhänder übertragen.
5. Burn-Wallets
„Burn-Wallet“ ist eine Bezeichnung für eine Bitcoin-Wallet, die unzugänglich ist. In der Regel werden Coins absichtlich an die Adresse einer solchen nicht wiederherstellbaren Wallet geschickt. Mitunter wird dies gemacht, um das Angebot an Bitcoins zu verknappen und so theoretisch die Rarität und damit den Wert zu steigern. Sobald Coins an eine Burn-Wallet gesendet werden, sind sie unwiderruflich aus dem Umlauf entzogen und können nicht wiederhergestellt werden.
6. Bitcoin, die an eine falsche Adresse gesendet werden
Es geschieht überraschend häufig, dass Bitcoin an eine falsche Adresse gesendet werden. Das kann zum Verlust von Assets führen. Da Blockchain-Transaktionen irreversibel sind, können einmal gesendete Coins nicht zurückgerufen werden. Eine solches Szenario verdeutlicht, wie wichtig es ist, Transaktionsdetails vor dem Versand von Coins sorgfältig zu prüfen.
7. Inaktive Bitcoin-Wallets
Eine Wallet wird inaktiv, wenn über einen längeren Zeitraum keine Transaktionen damit durchgeführt werden. Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass eine Wallet inaktiv wird, z. B. wenn der Inhaber das Interesse an Bitcoin verliert oder die Wallet schlicht vergisst. Ruhende Bitcoin-Wallets sind zwar nicht im landläufigen Sinne verloren, aber sie repräsentieren eine beträchtliche Menge an Bitcoins, die dem aktiven Umlauf entzogen sind, was zur Knappheit der Währung beiträgt.
Die 5 größten verloren gegangenen Bitcoin-Wallets
Die Faszination von Kryptowährungen beruht nicht nur auf Geschichten über rasante Wertsteigerungen und bahnbrechende Technologien, sondern auch auf den Legenden enormer Verluste und den Geheimnissen, die sich um das Schicksal unauffindbarer Reichtümer ranken. Hierzu gehören die Berichte über die fünf größten verlorenen Bitcoin-Wallets, die als mahnende Beispiele und geradezu mythische Sagen über die Suche nach digitalem Gold gelten. Natürlich enthält diese Liste nur eine kleine Auswahl. Wenn du mehr über die größten verlorenen Wallets erfahren möchtest, empfehlen wir dir die Nutzung eines Bitcoin-Wallet-Trackers.
Die Wallet von Satoshi Nakamoto
Das Rätsel um den Schöpfer von Bitcoin, Satoshi Nakamoto, bezieht auch seine Wallet ein, die Gerüchten zufolge etwa 1,1 Mio. Bitcoins enthält. Angesichts des kometenhaften Wertanstiegs des Bitcoin stellt dieser Schatz nicht nur ein gigantisches Vermögen dar, sondern macht auch einen beträchtlichen Anteil des Bitcoin-Gesamtbestands aus. Der anonyme Gründer besitzt also immer noch die meisten Bitcoins weltweit. Nakamotos Schweigen und seine Abwesenheit in der Kryptoszene haben zu ausgiebigen Spekulationen geführt. Handelt es sich bei diesem riesigen Geldvermögen um einen vorsätzlichen Akt, Bitcoins aus dem Umlauf zu entnehmen? Oder ist es vielleicht doch nur Folge eines verlorenen Zugriffs? Das Rätsel bleibt ungelöst und macht Nakamotos Wallet zum Stoff für Kryptolegenden.
Unbekannte Mt Gox-Wallet
Die Mt Gox-Börse – einst ein Titan im Bitcoin-Bereich. Zu Spitzenzeiten wickelte sie über 70 % der Bitcoin-Transaktionen ab. Doch 2014 nahm ihr Erfolg ein abruptes Ende: Ein verheerender Hack führte zum Verlust von 850.000 Bitcoin. Dieses Ereignis erschütterte die gesamte Kryptoszene, und bis zum heutigen Tag ist ein beträchtlicher Teil dieser Coins unauffindbar. Das Rätsel wird durch Enthüllungen aus aktuellen Gerichtsdokumenten zum Fall der BTC-e-Börse noch größer. Diese geben Aufschluss über den Weg der gestohlenen Mt. Gox-Bitcoins.
Den Gerichtsdokumenten zufolge haben zwei russische Staatsbürger, Alexandr Werner und Alexej Biljutschenko, zusammen mit einigen Mitverschwörern den Hack kurz nach der Gründung von Mt. Gox im Jahr 2010 eingefädelt. Zwischen 2011 und 2014 haben sie mindestens 647.000 BTC aus den Wallets von Mt. Gox abgezweigt. Davon wurden 300.000 an BTC-e überwiesen, eine inzwischen nicht mehr existierende Börse, die 2017 vom FBI geschlossen wurde, weil ihr Betreiber angeblich in verschiedene Cyberdelikte verwickelt war.
Stefan Thomas und das verlorene Passwort
Stefan Thomas, ein in Deutschland geborener Programmierer, durchlebte einen digitalen Albtraum, als er das Passwort für seine IronKey-Festplatte vergaß, mit der er den Zugriff auf 7.002 BTC verschlüsselt hatte. Dass das Gerät nach nur zehn Passworteingabeversuchen dauerhaft gesperrt werden würde, verdeutlichte Thomas‘ Situation die raue Wirklichkeit in Bezug auf die Sicherheit von Kryptowährungen. Im Oktober 2023 gab es einen Hoffnungsschimmer: Ein Team des Startups Unciphered, das sich auf die Entschlüsselung solcher Geräte spezialisiert hat, behauptete, es könne den IronKey von Thomas entsperren. Mit einem Hochleistungscomputer gelang es ihnen, ein ähnlich gesichertes USB-Laufwerk zu entschlüsseln – eine eigentlich unmögliche Aufgabe, die sie in „nur“ 200 Billionen Versuchen bewältigten.
Dieser Durchbruch sollte Zugang zu Thomas‘ Vermögen verschaffen, das mittlerweile auf über 235 Millionen US-Dollar geschätzt wird und das auf einem IronKey in einem Schweizer Banktresor eingeschlossen ist. Trotz ihres Erfolgs und ihrer Hilfsbereitschaft lehnte Thomas das Angebot ab und hielt an einer zuvor getroffenen Vereinbarung mit zwei anderen Teams fest. Deren Fortschritte waren bislang allerdings bescheiden. Die von Unciphered entdeckte Methode, die aus Sicherheitsgründen geheim gehalten wurde, wirft ein Schlaglicht auf die technischen und ethischen Herausforderungen im Bereich der Wiederbeschaffung von Kryptovermögen. Nach wie vor ist Thomas‘ riesiger Bitcoin-Schatz aufgrund der Komplexität menschlicher Entscheidungen und vertraglicher Verpflichtungen unerreichbar.
Der vergrabene Schatz des James Howells
Die Story von James Howells ist ein modernes Märchen Schatzsucher-Märchen. Im Jahr 2013 warf der Waliser versehentlich eine Festplatte mit fast 8000 BTC weg. Als er seinen Fehler bemerkte, beantragte er eine Genehmigung zzur Abtragung der Mülldeponie, auf der irgendwo sein digitales Vermögen begraben liegt. Obwohl er zahlreiche Anwälte und Experten beauftragte, Belohnungen aussetzte und umfassend recherchierte, welchen Bereich der Deponie genau er durchsuchen musste, lehnte der zuständige Gemeinderat seine Bitten aufgrund von Umweltschutzbedenken ab.
2023 kam Howells auf die Idee, KI zur Sortierung der 100.000 Tonnen Abfall zu nutzen. Das Problem der fehlenden Genehmigung besteht jedoch weiterhin. Kennst du vielleicht jemanden bei der Gemeindeverwaltung von Newport in Wales? Damit könntest du für James Howells zum letzten Rettungsanker werden.
Das „Verschwinden“ von Gerald Cotten
Gerald Cotten, CEO von QuadrigaCX, Kanadas größter Kryptowährungsbörse, nahm den Zugang zu Wallets mit einem Gesamtwert von etwa 190 Mio. kanadischen Dollar mit ins Grab – so dachte man zumindest. Sein plötzlicher Tod in Indien im Jahr 2018 löste Kontroversen wie auch Verschwörungstheorien aus, weil so manch einer Zweifel an seinem Ableben hatte. Denn im Ernst: Ist es wirklich vorstellbar, dass eine Börse von der Größe von QuadrigaCX den Zugriff auf ihre Konten verliert?
Noch komplizierter wurde der Fall, als diese vermeintlich „ruhenden“ Konten 2022 reaktiviert wurden und die Guthaben an eine Reihe von Adressen verteilt wurden. Auffallend war zudem der Hinweis des Blockchain-Experte ZachXBT, dass eine dieser Adressen zu einem Bitcoin-Mixer namens Wasabi gehört. Denn eigentlich gibt es keinen Grund dafür, dass eine insolvente zentralisierte Börse einen Bitcoin-Mixer in Anspruch nehmen sollte. Das macht die ganze Angelegenheit nur noch seltsamer.
Individual X. Oder: Die 69.000-Bitcoin-Challenge
Die Geschichte von Individual X ist ein Beleg für die Anonymität und Geheimniskrämerei in weiten Teilen der Kryptowelt. Diese unbekannte Person soll angeblich den Silk-Road-Marktplatz geknackt und 69.000 BTC erbeutet haben. Die US-amerikanische Regierung hat diese Coins später beschlagnahmt – ein Umstand, der die Zusammenhänge zwischen digitaler Anonymität, Kriminalität und Strafverfolgung in der Kryptowelt veranschaulicht.
Jede dieser Geschichten ist eine eindringliche Mahnung für das brisante Zusammenspiel von Technologie, menschlichem Versagen und den unveränderlichen Gesetzen der Blockchain. Sie stehen nicht nur für entgangenen finanziellen Reichtum, sondern auch für verlorene Kapitel in der Geschichte der Entwicklung von Kryptowährungen, die noch lange nicht zu Ende erzählt ist.
Was geschieht mit verlorenen Bitcoins?
Wenn wir von „verlorenen“ Bitcoins sprechen, meinen wir damit nicht, dass sie im digitalen Äther verschwunden sind. Vielmehr sind sie an einer Adresse hinterlegt, die ohne die privaten Schlüssel, die zum Abrufen erforderlich wären, nicht zugänglich ist. Diese Schlüssel sind der Dreh- und Angelpunkt der Bitcoin-Sicherheit: Sie fungieren als Schloss und Schlüssel für deine digitale Schatzkiste. Ohne sie bleiben deine Bitcoins unberührt: ein stiller Beobachter in der ständigen Hektik, die in der Blockchain herrscht.
Wie viele Bitcoins sind tatsächlich für immer verloren?
Blockchain-Analyseunternehmen wie IntoTheBlock schätzen, dass schwindelerregende 29 % aller im Umlauf befindlichen Bitcoins für immer verloren sein könnten, da sie in ruhenden Adressen gefangen sind, die seit über fünf Jahren unangetastet sind. Allein die schiere Größe dieses digitalen Schatzes verdeutlicht, mit welchen kritischen Herausforderungen Investoren beim Schutz ihrer Vermögenswerte konfrontiert werden. Die Faszination des Bitcoins beruht dabei zumindest teilweise auf dem begrenzten Angebot von 21 Mio. Coins – ein Merkmal, das ihn von endlos druckbaren Fiat-Währungen unterscheidet und gegen Inflation schützt.
Andererseits sind es gerade diese Knappheit und der unveränderliche Charakter von Blockchain-Transaktionen, die die Folgen eines Verlusts von Coins noch gravierender machen. Zwar sind ruhende Bitcoin-Adressen mitunter nur Teil einer langfristigen Investitionsstrategie, doch im Großteil der Fälle dürfte es sich tatsächlich um verlorene Zugänge handeln, die durch den Verlust privater Schlüssel oder ähnliche Sicherheitspannen verursacht wurden. Zudem sinkt das aktive Angebot mit jeder weiteren verlorenen Wallet. Dieses Szenario unterstreicht die enorme Bedeutung einer akribischen Verwaltung privater Schlüssel und der Umsetzung robuster Sicherheitsmaßnahmen. Dabei lassen sich solche Verluste durchaus vermeiden, wenn man mit der nötigen Sorgfalt vorgeht.
Wie viele Bitcoin-Wallets liegen brach?
Neben verlorenen Bitcoins gibt es auch eine beträchtliche Anzahl von Bitcoin-Wallets, die einfach nicht mehr genutzt werden. Diese Wallets, die Bitcoin in sehr unterschiedlichen Mengen enthalten, sind seit Jahren nicht mehr für Transaktionen eingesetzt worden. Ein Teil davon könnte verloren gegangen sein, während andere nur inaktiv sind, weil die Inhaber beschlossen haben, das Konto nicht mehr zu nutzen. Aus diesem Grund ist es schwierig, die genaue Zahl herrenloser Wallets zu ermitteln.
So erhältst du deine verlorene Bitcoin-Wallet zurück
Die Wiederbeschaffung einer verlorenen Bitcoin-Wallet gleicht oft einer Mischung aus Hightech-Schatzsuche und einem komplizierten Puzzle. Ganz gleich, ob du deine Zugangsdaten verlegt, die Existenz einer alten Wallet einfach vergessen oder dich selbst nach einem Hardwareausfall ausgesperrt hast: Der Versuch, deine digitalen Assets wiederzubekommen, ist mit Herausforderungen gespickt. Aber davon solltest du dich nicht aufhalten lassen. Es gibt Möglichkeiten, eine verlorene Bitcoin-Wallet wiederherzustellen, auch wenn der Weg dorthin lang und beschwerlich sein kann. Sehen wir uns einmal an, welche Schritte du unternehmen kannst, um den Zugriff auf eine verlorene Wallet wiederzuerlangen.
1. Finde heraus, was für eine Bitcoin-Wallet du benutzt hast
Zunächst solltest du versuchen, dich daran zu erinnern, wie du deine Bitcoins ursprünglich verwahrt hast. Hattest du dich seinerzeit für den Komfort einer Web-Wallet, die Mobilität einer mobilen Wallet, die Sicherheit einer Hardware-Wallet oder vielleicht die einfache Handhabung einer Paper-Wallet entschieden?
Falls du noch weißt, ob und welche Transaktionen du durchgeführt hast, könnte der Einsatz eines Blockchain-Explorers zur Kontrolle des Transaktionsverlaufs Hinweise auf die Wallet-Adresse und möglicherweise auch auf die von dir verwendete Plattform oder den Wallet-Typ liefern. Du kannst auch jegliche bekannten Adressen im Zusammenhang mit deinen Bitcoin-Transaktionen nachschlagen. Das könnte dabei helfen, eine Wallet zu identifizieren, und Hinweise für den Zugriff darauf liefern.
Für jeden Wallet-Typ gibt es einen individuellen Lösungsweg. Deshalb ist es wichtig, den richtigen zu bestimmen.
2. Versuche, deine verlorene Bitcoin-Wallet wiederherzustellen
Wiederherstellen einer Paper-Wallet
Solltest du deine Paper-Wallet verloren haben, dann ist die Anzahl der Optionen zur Wiederbeschaffung leider ziemlich beschränkt. Eine solche Wallet lässt sich nur wiederherstellen, wenn sich eine zweite Kopie oder Details deiner privaten Schlüssel in einer Datei auf deinem Computer befinden. Das ist allerdings ziemlich unwahrscheinlich, da der Zweck von Paper-Wallets gerade darin besteht, die Erstellung solcher Dateien zu vermeiden.
Wiederherstellen verwahrender (Börsen-)Wallets für Bitcoin
Verwahrende Wallets werden von Börsen bereitgestellt. Daher solltest du erst einmal in Erfahrung bringen, welche Börse du benutzt hast. Meistens kann man sich bei solchen verwahrenden Wallets auf herkömmliche Weise anmelden: mit einer E-Mail-Adresse und einem Passwort. Insofern besteht der nächste Schritt bei der Wiederbeschaffung solcher Wallets darin, deine E-Mail-Postfächer nach Zugangsdaten zu durchsuchen. Coinbase- und Binance-Wallets gehören zu den beliebtesten verwahrenden Wallets, weshalb es wohl am besten ist, nach E-Mails von diesen Plattformen zu suchen.
Wenn die von dir seinerzeit genutzte Börse noch existiert, solltest du in der Lage sein, das entsprechende Verfahren zur Passwortwiederherstellung zu befolgen, um anschließend wieder auf deine Konten zugreifen zu können. Hast du allerdings deswegen keinen Zugang, weil die Plattform entschieden hat, deine Konten einzufrieren, steht dir dieser Weg unter Umständen nicht offen.
Sollte deine verlorene verwahrende Wallet noch auf einer deutlich älteren Plattform laufen, dann wird diese womöglich gar nicht mehr betrieben. Leider ist es in diesem Fall ausgesprochen unwahrscheinlich, dass du dein Geld jemals wiedersehen wirst. Daher ist es so wichtig, nicht verwahrende Wallets zu bevorzugen.
Wiederherstellen von Software-Wallets für Bitcoin
Wenn du eine Software-Wallet (oder Online-Wallet) verwendest, musst du zunächst das Gerät finden, das du für die Wallet genutzt hast.
Hast du damals eine der ersten Wallets verwendet, dann hast du wahrscheinlich den privaten Schlüssel jedes einzelnen Kontos gespeichert und somit deine privaten Schlüssel in mehreren Dateien auf dem Computer abgelegt. Vielleicht hast du sie auch ausgedruckt und in Papierform in einem Tresor gelagert. Weißt du zufällig noch, wo du deine privaten Schlüssel notiert hast? Dann ist das der beste Ansatzpunkt, um mit der Wiederherstellung deiner Wallet zu beginnen. Erweitere deine Suche dann auf alle möglichen Speichermedien: Bandlaufwerke, USB-Laufwerke, beschreibbare CDs oder DVD-ROMs. Alles, worauf Daten gespeichert werden können, könnte theoretisch deine privaten Schlüssel enthalten.
Hast du hingegen eine moderne Wallet, dann hast du im Zweifelsfall auch eine Wiederherstellungsphrase (Seed-Phrase) genutzt. In diesem Fall suchst du nicht nach den privaten Schlüsseln, sondern nach der zugehörigen Merkhilfe. Durchforste deine physischen Besitztümer nach Hinweisen – Software-Wallets verlangen in der Regel, dass die Seed-Phrase an einem physischen Ort festgehalten wird. Sollte deine Suche nach der Seed-Phrase erfolgreich sein, dann kannst du die Wallet mithilfe eines beliebigen Anbieters für HD-Wallets wiederherstellen.
Falls du weder über die privaten Schlüssel noch über die Seed-Phrase verfügst, aber noch das Originalgerät besitzt, auf dem deine Wallet installiert war, bleibt dir noch eine letzte Chance: Du kannst deine Seed-Phrase oder deine privaten Schlüssel auf dem Gerät selbst suchen und extrahieren. Software-Wallets speichern Daten nämlich oft in ganz bestimmten Verzeichnissen, für Bitcoins beispielsweise in der Datei „wallet.dat“. Zum Auffinden dieser Dateien ist normalerweise ein bestimmtes Tool oder ein spezieller Service erforderlich.
Recuva etwa stellt eine benutzerfreundliche Oberfläche bereit, um gelöschte Dateien auf Festplatten, Speicherkarten und USB-Sticks wiederherzustellen. Das ursprünglich von Puran Software entwickelte Puran File Recovery ist ein leistungsstarkes Tool zum Wiederherstellen gelöschter oder verlorener Dateien und Partitionen. Für Mac-Benutzer gibt es schließlich TestDisk. Dieses Tool kann verlorene Partitionen wiederherstellen und nicht bootende Festplatten wieder startfähig machen. Sollte sich deine verlorene Wallet also auf einem Mac befinden, dann könnte das das richtige Tool für dich sein.
Wiederherstellen einer Hardware-Wallet
Wenn du die Hardware-Wallet noch hast, die du wiederherstellen möchtest, hast du mehrere Möglichkeiten. Du kannst zunächst versuchen, dich an deinen PIN-Code zu erinnern und ihn in das Gerät einzugeben. Aber nicht vergessen: Du hast nur drei Versuche, danach wird dein Gerät zurückgesetzt. Wenn du dir also nicht sicher bist, solltest du keine Versuche vergeuden.
Hast du keinen Zugang zu deinem PIN-Code mehr, dann brauchst du die Seed-Phrase der Wallet. Bei der Einrichtung von Ledger-Geräten nutzt du ein Formular – den sogenannten Wiederherstellungszettel –, auf dem du deine Seed-Phrase vermerkst. Versuche dich zu erinnern, wo dieser Zettel sein könnte. Vielleicht hast du irgendwo eine Kopie zur sicheren Aufbewahrung hinterlegt. Gehe alle Unterlagen im Keller und auf dem Dachboden durch, um sicherzugehen, dass sie nicht doch noch irgendwo zu finden sind.
Wenn nichts mehr geht, kannst du einen Dienstleister beauftragen, deine Hardware-Wallet physisch zu knacken. Bei Ledger-Geräten wird diese Methode allerdings nicht funktionieren, denn diese verfügen über hochmoderne Sicherheitsfunktionen, die sie gegen physische Angriffe durch Hacker resistent machen. Es gibt jedoch Hardware-Wallets anderer Hersteller, die in der Vergangenheit durch physisches Hacken erfolgreich wiederhergestellt werden konnten. Wenn du also kein Ledger-Gerät verwendest, wäre das einen Versuch wert.
3. Schütze deine Bitcoin-Wallet, damit du nie wieder den Zugang verlierst
Sobald du deine Wallet oder die erforderlichen Zugangsinformationen gefunden hast, musst du als Nächstes den Zugriff absichern. Wenn du deine Assets in eine Wallet verschiebst, die du häufiger verwendest, fällt es dir wahrscheinlich leichter, den Zugriff aufrechtzuerhalten. Auch solltest du ein Backup (Sicherheitskopie) deiner Seed-Phrase für den Fall erstellen, dass du den Zugriff wieder verlieren solltest.
Natürlich ist auch der Einsatz einer Hardware-Wallet eine empfehlenswerte Möglichkeit, um sicherzustellen, dass deine Vermögenswerte sicher sind. Mit einer Hardware-Wallet kannst du deine Schlüssel offline aufbewahren und sie so vor Gefahren auf deinem internetfähigen Gerät schützen. Außerdem kannst du mit Hardware-Wallets mehrere Konten über eine zentrale Oberfläche verwalten und sie alle mit einer einzigen Seed-Phrase wiederherstellen. Damit wird die Wiederherstellung verlorener Wallets deutlich einfacher.
So vermeidest du einen Verlust deiner Bitcoin-Wallet
Self-Custody
Um die Sicherheit deiner Bitcoin zu gewährleisten und den Verlust des Zugriffs auf deine Wallet zu vermeiden, sind robuste Methoden zur Selbstverwaltung unerlässlich. Sofern du dich für eine nicht-verwahrende Wallet entscheidest, hast nur du Zugriff auf deine Krypto. Hinzu kommt: Nicht verwahrende Wallets bieten häufig auch die Möglichkeit, Seed-Phrasen wiederherzustellen. Auf diese Weise kannst du deine Wallet über die Oberfläche jeder beliebigen HD-Wallet wiederherstellen und hast so die volle Kontrolle über deine Assets.
Möglichkeiten zur Sicherung der Seed-Phrase
Selbstverständlich ist auch ein robuster Sicherungs- und Wiederherstellungsplan unverzichtbar. Ob Aufbewahrung der Seed-Phrase in einem feuerfesten Metallbehälter oder ein verschlüsseltes Backup in einer digitalen oder einer Hardware-Wallet: Die sichere Aufbewahrung der Seed-Phrase ist entscheidend für den dauerhaften Schutz deiner Kryptos und verhindert den Verlust deiner Bitcoin.
Physische Speicherung
Zunächst einmal benötigst du eine Möglichkeit, deine Seed-Phrase (also deine geheime Wiederherstellungsphrase) auf einem physischen Medium zu hinterlegen. Wichtig ist vor allem, dass dieser physische Aufbewahrungsort brandsicher und wasserbeständig ist. Damit ist garantiert, dass deine Seed-Phrase vor Fremdzugriff und Beschädigung geschützt ist. Billfodl beispielsweise ist eine Lösung mit einem massiven Stahlgehäuse, die deine Seed-Phrase sicher verwahrt. So kannst du sicher sein, dass sie vor möglichen Naturkatastrophen geschützt ist.
Hardwarekopie
Wenn du eine Hardware-Wallet verwendest, hast du auch die Möglichkeit, ein Backup-Gerät zu erstellen. Damit entfällt die Notwendigkeit, mehrere Kopien der Seed-Phrase zu speichern. Existiert eine solche Hardwarekopie deines Geräts, dann gibt es zwei Geräte, von denen aus du ohne Sicherheitseinschränkungen auf deine Konten zugreifen kannst. Du kannst eines dieser Geräte an einem sicheren Ort aufbewahren und darauf zurückgreifen, falls du dein reguläres Gerät verlieren oder verlegen solltest. Es wäre sogar denkbar, diese Geräte an verschiedenen Orten oder womöglich in verschiedenen Ländern zu lagern, um sicherzustellen, dass du auf dein Backup zugreifen kannst.
Ledger Recover
Du verwendest ein Ledger-Gerät? Dann kannst du mit Ledger Recover ein Backup deiner Seed-Phrase erstellen. Ledger Recover ist ein optionaler und kostenpflichtiger Service, mit dem du eine verschlüsselte Sicherheitskopie deiner Seed-Phrase erstellen kannst. Ledger Recover wurde für Benutzer entwickelt, die sich eine Möglichkeit wünschen, ihre privaten Schlüssel unabhängig von ihrem aktuellen Aufenthaltsort und ihren jeweiligen Aktivitäten sicher wiederherzustellen. Wenn du beispielsweise keinen Ort hast, an dem du deine Seed-Phrase sicher aufbewahren kannst, oder ortsunabhängig auf deine Konten zugreifen können möchtest, ohne deine Seed-Phrase ständig dabei zu haben, ist Ledger Recover genau die richtige Lösung.
Verlorene Bitcoin-Wallets: Schlusswort
Die Wiederbeschaffung einer verloren gegangenen Bitcoin-Wallet ist alles andere als trivial. Unter Umständen erfordert sie eine Kombination aus Sorgfalt, technischem Geschick und manchmal auch einer Prise Glück. Was wir oben beschrieben haben, zeigt, wie wichtig eine sorgfältige Verwaltung digitaler Assets und die regelmäßige Sicherung wichtiger Zugangsdaten sind. Deine Backups sind in deinem Besitz. Du solltest dir es also zweimal überlegen solltest, bevor du Informationen wegwirfst, die du vielleicht noch brauchst. Worauf wartest du noch? Erspare dir das Ausmisten des Dachbodens oder das Durchwühlen von Mülldeponien. Hol dir ein Ledger-Gerät und verwalte deine Konten selbst und sicher.
Häufig gestellte Fragen zu verlorenen Bitcoin-Wallets
Ist die Adresse von Satoshi die umfangreichste verlorene Bitcoin-Wallet?
Ja, Satoshi Nakamoto ist Eigentümer der größten Menge an Bitcoins weltweit. Die Legende besagt, dass Satoshi in den Anfangstagen des Netzwerks etwa 1,1 Mio. BTC angehäuft hat. Dieser Schatz wurde seit über zehn Jahren nicht mehr angerührt. Dias hat zu zahlreichen Spekulationen geführt, dass Satoshis Wallet – oder vielmehr: Wallets – den größten Bestand an verlorenen oder inaktiven Bitcoins darstellen. Solange es keinerlei Anzeichen dafür gibt, dass diese Coins jemals noch einmal transferiert werden, gilt Satoshis Hort allein schon aufgrund seines Volumens tatsächlich als die größte „verlorene“ Bitcoin-Wallet.
So reklamiert man eine herrenlose Bitcoin-Wallet für sich
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass es ohne die privaten Schlüssel oder die Seed-Phrase grundsätzlich unmöglich ist, eine Bitcoin-Wallet zu beanspruchen. Die kryptografische Sicherheit von Bitcoin sorgt dafür, dass eine „Übernahme“ von Wallets mithilfe externer Mittel unmöglich ist. Und selbst wenn es möglich wäre: Das Übernehmen einer Wallet, deren rechtmäßiger Inhaber man nicht ist, ist nicht nur unanständig, sondern auch illegal.
Dagegen umfasst die Vorgehensweise in Fällen, in denen du unter Umständen tatsächlich rechtlich oder moralisch Anspruch auf eine Wallet hast (z. B. als Erbe oder Begünstigter), die Beschaffung der erforderlichen privaten Schlüssel oder der Seed-Phrasen. Hierzu könnte das Sichten der persönlichen Unterlagen, digitalen Dateien oder sicheren Aufbewahrungsorte des Verstorbenen erforderlich sein.