On- und Off-Ramping von Kryptos – wie und wo?

| Wichtigste Erkenntnisse: |
| – Der Prozess der Mittelübertragung zwischen Krypto- und Fiatwährungen wird als „On-Ramping“ (Eintritt) bzw. „Off-Ramping“ (Austritt) bezeichnet. – Das liegt daran, dass der Übergang von Fiat- zu Kryptowährungen – und umgekehrt – im Wesentlichen eine Wertverlagerung zwischen zwei vollkommen getrennten Geldsystemen mit unterschiedlichen Regeln, Dynamiken und Zugangsvoraussetzungen darstellt. – Es gibt eine Reihe von Optionen für das On- und Off-Ramping, die aber nicht symmetrisch sind. – Hier erklären wir Ihnen, wie und wo genau Sie On- und Off-Ramping umsetzen, was Sie dazu brauchen und welche Auswirkungen die beiden Prozesse haben. |
Sie haben schon vom On- und Off-Ramping von Kryptos gehört, aber was bedeutet das eigentlich? Wir wollen das hier einmal aufschlüsseln.
Kryptowährungen sind ein boomendes Ökosystem, das aus unterschiedlichsten Gründen scharenweise neue Nutzer anzieht. Als alternatives Geldsystem mit eigenen Regeln und Dynamiken wird die Lernkurve von Kryptowährungen von Neulingen, die sich die vielen Einzelheiten aneignen, in Anspielung an den Kinderbuchklassiker „Alice im Wunderland“ liebevoll als „Kaninchenbau“ bezeichnet.
Allerdings gibt es einen Aspekt bei Kryptowährungen, zu dem Sie überraschend wenig Details finden werden: Wo genau tritt man in das Ökosystem ein oder verlässt es? Sprechen wir über On- und Off-Ramping.
Was bedeutet On-Ramping?
Am Anfang heißt es Vokabeln lernen. „On-Ramping“ bedeutet, dass Sie mit Ihrem normalen Fiatgeld – etwa per Bankkarte – Kryptowährungen kaufen. Beim On-Ramping verlassen Sie das traditionelle Geldsystem und wechseln ins dezentrale Blockchain-Ökosystem.
Umgekehrt bedeutet „Off-Ramping“, dass Sie den Bereich der Kryptowährungen verlassen und Ihre Coins oder Token wieder gegen Fiatgeld (oder auch Waren oder Dienstleistungen) eintauschen. Wir kommen darauf noch zurück.
Bevor wir beginnen, müssen wir jedoch erst einmal mit einem großen Mythos aufräumen.
Kryptowährungen stehen seit langem im Ruf, „anonym“ zu sein. Und jetzt kommt‘s: Das stimmt nicht.
Ganz gleich, für welchen Einstieg in die Kryptowelt Sie sich entscheiden, Sie werden im Zweifelsfall bestimmte schriftliche Nachweise vorlegen müssen. Dabei kann es sich – je nachdem, welche Plattform Sie nutzen und wie aktiv Ihr Konto ist – etwa um einen Personalausweis oder einen Anschriftennachweis handeln. Auf diese Weise soll eine Möglichkeit geschaffen werden, die Quelle von Kryptotransaktionen zurückzuverfolgen, um zu verhindern, dass diese für kriminelle Aktivitäten genutzt werden.
Der erste Punkt, den Sie daher beachten sollten, ist die Tatsache, dass, wenn Sie in Kryptowährungen einsteigen, Ihr allererster Einkauf von Coins oder Token mit Ihrer echten Identität verknüpft wird. Ab diesem Zeitpunkt werden Ihre Transaktionen in einem (gewöhnlich) öffentlichen Kontobuch aufgezeichnet, d. h., mit genügend Aufwand und Wissen kann jede Transaktion, die Sie innerhalb des Blockchain-Ökosystems tätigen, mit Ihrer Identität in Verbindung gebracht werden.
Damit hätten wir das geklärt. Zurück zu unserer Ausgangsfrage.
Möglichkeiten des On-Rampings
Nun gut, wir wissen bereits, dass das On-Ramping der Prozess ist, bei dem man den Bereich des Fiatgeldes verlässt und in das Blockchain-basierte, dezentralisierte Geldsystem eintritt. Wo genau befinden sich also die Türen zwischen den Dimensionen? Wir wollen uns das genauer ansehen.
Zentralisierte Börsen
Der bei weitem häufigste Einstieg für neue Kryptonutzer erfolgt über eine zentralisierte Börse (Centralized Exchange, CEX), z. B. Binance oder Coinbase. Solche Plattformen ermöglichen den Nutzern den Einstieg in die Kryptowelt, denn sie akzeptieren Kreditkartenzahlungen im Tausch gegen Coins und Token und sind bei den meisten Leuten die erste Anlaufstelle auf ihrer Reise.
Wie funktioniert das?
Beim On-Ramping über eine zentrale Börse müssen Sie zuallererst einmal ein Konto eröffnen. Dazu werden Sie in der Regel eine Kopie eines amtlichen Ausweises, ein Selfie, einen Adressnachweis und Ihre Unterschrift hochladen müssen. Zwar können Sie bei manchen CEXs ein Konto eröffnen, ohne das KYC-Verfahren bereits zuvor durchlaufen zu haben, aber die meisten Börsen beschränken den Zugang zu ihren Leistungen für Sie, bis dieses Verfahren abgeschlossen ist.
Die genauen Abläufe variieren von Plattform zu Plattform, aber das Ziel ist immer dasselbe: Betrug und Geldwäsche dadurch zu minimieren, dass das Eigentum der Wallet transparent gemacht wird.
Sobald Sie diese Daten angegeben haben und Ihr Konto erstellt wurde, können Sie mit Ihrer Kredit- oder Debitkarte nach Herzenslust Coins und Token kaufen. Ihr erworbenes Kryptovermögen wird dann an die bei der Einrichtung Ihres Kontos erstellte verwahrende Wallet der Plattform gesendet.
Tadaaa! Jetzt sind Sie in der Welt der Kryptowährungen angekommen. Nun können Sie Handel treiben.
Dezentralisierte Börsen mit APIs
Bislang haben Nutzer ihre Kryptoreise meist über eine zentralisierte Börse begonnen. Das lag zum Teil daran, dass die neueren dezentralisierten Börsen diese Funktionalität schlichtweg nicht anboten: Wohin sollen die gezahlten Fiatgelder denn gehen, wenn weder ein Grundpfeiler noch ein vollständig in der Blockchain ausgeführter Service vorhanden sind?
Aber das Kryptoökosystem wird ständig erweitert und fortentwickelt, um noch dezentraler zu werden, und daher erwarten die Nutzer auch entsprechende Möglichkeiten für das On-Ramping.
An dieser Stelle kommen Plattformen wie MoonPay und Wyre ins Spiel: Diese Services bieten dezentralisierten Börsen eine KYC-konforme Integration und ermöglichen ihnen so den Kauf von Kryptowährungen mit Fiatgeld. Die APIs unterscheiden sich zwar geringfügig, kreisen aber alle um eine zentrale Anforderung: Sie sammeln die erforderlichen Unterlagen ein, erledigen den KYC-Prozess und ermöglichen es so, diese Funktionalität in bestehende DEXs zu integrieren, um sie mit On-Ramping-Optionen auszustatten und ihre Dezentralität trotzdem zu gewährleisten.
Das Hauptargument für diese Form des On-Rampings besteht darin, dass Ihre neu gekauften Coins direkt in Ihrer eigenen privaten Wallet statt in einer verwahrenden Börsen-Wallet landen. Was nichts anderes bedeutet, als dass Sie vom Moment des Kaufs an die volle Kontrolle über Ihre Kryptos haben. Wenn sich das für Sie interessant anhört, sollten Sie sich den ParaSwap-Kaufservice einmal genauer ansehen. Mit diesem über Ledger Live verfügbaren Service können Sie mit Fiatwährung bezahlen und erhalten Ihre Coins direkt auf Ihre Nano.
Nahtlos über Ledger Live
Wie bei jeder Kryptotransaktion gibt es auch beim On-Ramping eine Reihe von Überlegungen, die abgewogen werden müssen – etwa in den Bereichen Sicherheit und Gasgebühren sowie zur Art der Wallet, in die Ihr Geld eingezahlt wird.
Wenn Sie z. B. eine zentralisierte Börse nutzen, müssen Sie deren verwahrende Wallet verwenden, d. h., Sie haben keine Kontrolle über Ihre finanziellen Mittel. Andererseits ist die Übertragung auf eine Wallet, die Sie vollständig kontrollieren, ein weiterer zeitraubender Schritt.
Aus diesem Grund bietet Ledger in Zusammenarbeit mit den Partnern MoonPay, Wyre und Coinify nahtloses On-Ramping innerhalb des Ledger Live-Ökosystems an. Hier können Sie mit Ihrer Kreditkarte und Ihrer Ledger Nano ganz einfach Kryptowährungen kaufen (und auch verkaufen). Zur Auswahl stehen BTC-, ETH– und DOT-Coins sowie eine Vielzahl von DeFi-Token.
Der Kauf innerhalb von Ledger Live ermöglicht reibungslose Transaktionen und garantiert volle Kontrolle über Ihre eigene Hardware-Wallet, was den Vorgang auch und gerade für Erstnutzer niederschwellig gestaltet. Und wie bei allen API-fähigen Plattformen ist der Service natürlich uneingeschränkt KYC-konform.
NFT-Marktplätze
Eine weitere sehr interessante Entwicklung der letzten Zeit ist das On-Ramping über NFT-Börsen.
Auf Plattformen wie Rarible und OpenSea haben viele Nutzer Kryptowährungen per Kreditkarte kaufen und so ihre ersten Schritte in die Kryptowelt via NFT machen können. (Natürlich ist auch hier ein KYC-Prozess implementiert.)
Diese Form des On-Rampings bietet aber nicht nur einen weiteren Ansatz für den Einstieg in den Kryptobereich, sondern sagt uns auch etwas über die Branche als Ganzes: NFTs – und nicht die Kryptowährung selbst – sind in immer stärkerem Maße der Einstiegspunkt für neue Nutzer. Dies spricht für eine Fortentwicklung der Industrie von einer finanziellen Nische hin zum kulturellen Mainstream.
Der Vollständigkeit halber erwähnt: Bitcoin-Geldautomaten
Zu guter Letzt müssen wir auf ein Thema noch zu sprechen kommen. Also dann:
Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass Sie jemals einen Bitcoin-Geldautomaten benutzen werden: Es gibt sie! Und wir wollen sie an dieser Stelle nicht aussparen, weil auch sie eine erste Anlaufstelle für den Einstieg in die Kryptowelt sein könnten.
Bitcoin-Geldautomaten sind an das Bitcoin-Netzwerk angeschlossene Terminals, die Bargeld annehmen und in Bitcoin umtauschen. Jedes Mal, wenn dies geschieht, wird eine neue Wallet erstellt, die Ihre neu erworbenen Bitcoin in der Blockchain in Umlauf bringt.
Im Gegensatz zu einer Börse sind Bitcoin-Geldautomaten der einzige Ort, an dem man sich nicht ausweisen muss, um einsteigen zu können. Jedoch sind Bitcoin-Geldautomaten aufgrund der Beschränkung der Bitcoin-Menge, die sich auf einmal erzeugen lässt, und wegen der offensichtlichen Schwierigkeiten, überhaupt einen Automaten zu finden, wahrscheinlich nicht Ihre erste Wahl.
Wir fassen zusammen: Der Einstieg in die Welt der Kryptowährungen erfolgt über eine zentralisierte Börse, eine dezentralisierte Plattform mit Kaufintegration, eine NFT-Börse oder – theoretisch – an einem Bitcoin-Geldautomaten. In fast allen Fällen müssen Sie persönliche Unterlagen vorlegen, um die Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche einzuhalten. Wohin Ihre Coins gelangen, hängt außerdem von der Art der Plattform ab, bei der Sie kaufen.
Wenden wir uns damit Ihren Möglichkeiten zu, wieder aus dem Blockchain-basierten Geldsystem auszusteigen.
Off-Ramping
Nun gut: Sie haben jetzt also Ihren ersten Ausflug in die Welt der Kryptowährungen unternommen und sich dabei recht gut geschlagen. Vielleicht haben Sie ein paar Swaps getätigt, ein paar Token gestaket, ein NFT verkauft oder sind sogar Liquiditätsanbieter geworden. Aber jetzt möchten Sie sich etwas Schönes kaufen.
Mit anderen Worten: Es wird Zeit für ein Off-Ramping. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die wir uns im Folgenden genauer ansehen wollen.
Geben Sie Ihre Kryptos für Waren und Dienstleistungen aus
Die einfachste Art des Off-Rampings besteht darin, Waren oder Dienstleistungen direkt mit Ihrem Kryptoguthaben zu kaufen.
Das mag simpel klingen, aber die Wirklichkeit ist etwas komplexer. Zwar werden Kryptowährungen von einigen Ländern wie El Salvador und sogar von einigen Unternehmen als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptiert (Travala und Tesla gehören hier zu denjenigen, die derzeit die Nase vorn haben), doch sind wir von einer flächendeckenden Einführung noch sehr weit entfernt. Daher ist es, auch wenn Sie einige Orte finden mögen, die bestimmte Coins und Token als Zahlungsmittel akzeptieren, unwahrscheinlich, dass dies Ihr bevorzugter Ansatz für das Off-Ramping werden wird.
Off-Ramping über eine Börse
Wie beim On-Ramping bieten zentralisierte Kryptobörsen auch eine Möglichkeit, Kryptowährungen wieder in Fiatgeld zu konvertieren.
Bevor es jedoch losgeht, müssen Sie erst einmal feststellen, ob die gewählte Börse eine Umwandlung in die von Ihnen gewünschte Fiatwährung unterstützt. Ist dies der Fall, dann können Sie einen bestimmten Teil Ihres Kryptoguthabens einfach „verkaufen“ und sich den Gegenwert in einer Fiatwährung auf Ihr normales Bankkonto auszahlen lassen. Dabei fällt für die Transaktion eine geringe Servicegebühr an, die sich ebenfalls von Plattform zu Plattform unterscheidet. Bitte beachten Sie, dass der Vorgang in der Regel einige Stunden, oft aber auch mehrere Tage in Anspruch nehmen kann.
Moment mal! MEHRERE TAGE? Ganz ehrlich: Wir finden das auch nicht ideal. Echte Freiheit bedeutet schließlich, dass Sie Ihr Kryptoguthaben mit der gleichen Flexibilität verwenden können wie Ihre Fiatwährungen – d. h., Transaktionen sollten in Echtzeit umgesetzt werden, Zahlungsoptionen verlässlich sein und Sie nicht im Voraus planen müssen, wenn Sie in Kneipe oder Restaurant mit Bitcoin zahlen wollen. Da die meisten Händler jedoch immer noch keine direkten Kryptozahlungen akzeptieren und die Börsen bei der Rückführung von Vermögenswerten in Fiatwährungen ein unerträglich geringes Tempo vorlegen, kann das Off-Ramping ein großes Hindernis für den Nutzen von Kryptowährungen darstellen.
Off-Ramping per Kryptodebitkarte
Das zentrale Versprechen von Kryptodebitkarten lautet, dass Sie Ihre Kryptos so einfach wie Bargeld ausgeben können. Anders gesagt (und Sie haben es bereits erraten): Diese Debitkarten ermöglichen ein Off-Ramping. Und zwar ein ziemlich bequemes.
Sinn und Zweck von Kryptowährungen ist ja schließlich die Beseitigung der Hindernisse für den Werttransfer: Man soll seine Kryptos ausgeben können, wann und wo man will. Aus diesem Grund hat Ledger eine Partnerschaft mit dem Londoner Fintech-Unternehmen Baanx angekündigt, um die neue Kryptodebitkarte CL Card Powered by Ledger auf den Markt zu bringen.
Die CL Card Powered by Ledger vereint den Praxisnutzen von traditionellem Geld mit der Freiheit und den Möglichkeiten einer dezentralen Währung und verarbeitet Zahlungen sofort – genau wie eine ganz normale Debitkarte. Statt also Händler abzugrasen, um einen zu finden, der Kryptowährungen akzeptiert, oder tagelang immer wieder das Online-Banking aufzurufen, um festzustellen, ob das Geld von der Kryptobörse Ihrem Girokonto endlich gutgeschrieben wurde, können Sie einfach Ihre Karte aufladen und damit wie gewohnt bezahlen.
Das ist alles.
Wie funktioniert das nun?
Die CL Card Powered by Ledger ist eine Karte, die mit dem Guthaben auf Ihrer Ledger Nano aufgeladen werden kann. Die Karte ist mit einer universellen Zahlungsinfrastruktur verbunden und wandelt Ihre Kryptowährung im Moment des Kaufs in den entsprechenden Fiatgegenwert um.
Dies ermöglicht nicht nur schnelles und nahtloses Off-Ramping, sondern erlaubt es Ihnen auch, bis zum Zeitpunkt des eigentlichen Kaufs aus Ihrem Kryptoguthaben Nutzen zu ziehen. Registrieren Sie sich hier, um sich in die Warteliste einzutragen. Wir finden ständig neue Wege, um Ihr Kryptoguthaben in Ihr Leben zu integrieren, und dies ist erst der Anfang.
Stoßen wir an auf die Zukunft der Kryptos
Nach der Lektüre dieses Artikels sind Sie nun Experte für On- und Off-Ramping. Also frisch ans Werk! Kryptos bedeuten Freiheit. Nämlich die Freiheit, das sauer verdiente Geld selbst zu verwahren und es nach Belieben auszugeben. Beachten Sie allerdings in jedem Fall, dass durch die Rückumwandlung in eine Fiatwährung – ganz gleich, auf welchem Wege – eine Steuerpflicht entstehen kann. Dies ist ein Punkt, den alle Nutzer beherzigen müssen, um die mit Kryptos einhergehende Flexibilität optimal nutzen zu können.
Halten Sie sich daher auf dem Laufenden, recherchieren Sie und genießen Sie den Paradigmenwechsel zur Web-3.0-Ära, in der nicht mehr die großen Plattformen die Regeln für den Zugang zu Ihren Ressourcen diktieren, sondern Sie das Sagen haben.
Wissen ist Macht.

Vertrauen Sie sich selbst und lernen Sie weiter. Am Ende geht es ja schließlich darum, mit den verwahrten Werten etwas kaufen zu können. Sehen Sie sich daher unsere School of Block-Folge an, in der es um die Nutzung von Kryptos im Alltag geht.